5 Fragen – 5 Antworten im Ausbildertalk mit Andreas Walz von den Stadtwerken Ettlingen
Name: Andreas Walz Position: Leiter Personalwesen/Zentrale Verwaltung, Ausbilder und Ausbildungsleiter Firma: Stadtwerke Ettlingen GmbH Ausbildungsberufe: – Industriekauffrau/-mann – Veranstaltungskauffrau/-mann – Kauffrau/-mann für Digitalisierungsmanagement – Anlagenmechaniker/in – Fachrichtung Versorgungstechniker – Elektroniker/in für Energie und Gebäudetechnik – Fachangestellte/r für Bäderbetriebe – Bachelor of Arts/ Studienbereich Industrie (BA) Anzahl der Auszubildenden: 20 |
1. Was finden Sie an Ihrer Tätigkeit als Ausbilder besonders spannend?
Besonders spannend finde ich es die Auszubildenden auf ihrem beruflichen Weg zu begleiten. Sie dabei zu unterstützen sich persönlich weiterzuentwickeln, ihre Talente zu entdecken und diese zu fördern ist immer wieder eine tolle Herausforderung. Ich bin der Meinung, dass man sich durch die Tätigkeit als Ausbilder auch selbst weiterentwickeln kann und muss. Ganz im Sinne eines lebenslangen Lernens ist man selbst gefordert bisheriges zu überdenken, sich neu zu erfinden und sich auf neue Herausforderungen einzustellen.
2. Wie gestalten Sie den ersten Ausbildungstag und was kommt immer besonders gut bei den Auszubildenden an?
Wir starten mit mehreren Einführungstagen. Wichtig ist es uns unseren Azubis den Übergang ins Berufsleben zu erleichtern. Da unsere Azubis in unterschiedlichen Unternehmensbereichen tätig sind und unterschiedliche Ausbildungsberufe erlernen, legen wir in den ersten Tagen ein großes Augenmerk auf die Teamentwicklung. So führen wir verschiedene Kennenlernspiele durch, gehen gemeinsam Essen, machen Teamtrainings, besichtigen unsere Außenstellen und die JAV organisiert ein Azubi-/Ausbildergrillen mit allen Azubis und Ausbildern. Dies kommt bei unseren Azubis besonders gut an und erleichtert ihnen und uns die Integration ins Unternehmen.
3. Was machen Sie in Ihrem Betrieb, um Auszubildende in der persönlichen Entwicklung zu stärken?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir u.a. mit Azubiprojekten die persönliche Entwicklung unserer Azubis sehr gut fördern können. Aus diesem Grund begleiten unsere Azubis zwei bis drei Projekte im Jahr selbständig. Wir legen hierbei großen Wert darauf, dass die Projekte einen Mehrwert für uns als Arbeitgeber haben oder es sich um nachhaltige/soziale Themen handelt.
Derzeit arbeiten die Azubis z.B. gerade an den Inhalten zum Thema „Darstellung der Ausbildungsberufe und Gestaltung unserer Karrierewebseite“. Wir begleiten die Azubis während der Projekte mit mehreren Workshops zum Thema „Projektmanagement“. So lernen sie das Handwerkszeug und können dies dann auch gleich in der Praxis umsetzen. Der Abschluss der Projekte endet, je nach Thema, mit einer Projektpräsentation z.B. vor der Geschäftsführung bzw. der obersten Führungsebene im Unternehmen.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dies für die Persönlichkeitsentwicklung der Azubis einen unheimlichen Mehrwert hat. Insbesondere die Selbstständigkeit, die Eigeninitiative, das Selbstvertrauen, die Offenheit und das Teamwork verbessern sich erheblich. Wirklich toll ist auch, wie stolz (zu Recht) die Azubis nach Abschluss der Projekte auf ihre Ergebnisse, Leistungen und die Wertschätzung, die Ihnen entgegengebracht wird, sind.
4. Was sind aus Ihrer Sicht die drei Erfolgsfaktoren einer betrieblichen Ausbildung?
Für mich sind dies eindeutig eine gute Verzahnung von Theorie und Praxis, Vertrauen in die Azubis und ihre Fähigkeiten sowie das Interesse junge Menschen zu fördern.
5. Die Generation Z erlebe ich als…
Ich möchte gar nicht so sehr auf die unterschiedlichen Generationen eingehen und dies gerne allgemeiner beantworten. Ich erlebe in meiner täglichen Arbeit u.a. als Ausbilder, sehr viele junge Menschen, die mit unheimlich viel Neugier, Engagement, Höflichkeit und Selbstbewusstsein durch ihr (Arbeits-)Leben gehen. Ich glaube, dass es wichtig ist offen auf junge Menschen zuzugehen, sich für sie, ihre Wünsche aber auch Problem zu interessieren und sie bei ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen. Hierbei muss man sich auch bewusst sein, dass sich Zeiten und die Wünsche der Auszubildenden verändert haben und auch zukünftig verändern werden.
Vielen Dank für das Gespräch.
Der letzte Ausbildertalk ist im Mai mit dem Ausbildungsleiter der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen erschienen.
Ich bin selbst auf der Suche nach einer Ausbildung im Moment. Dabei hatte ich überlegt, als Anlagenbetreuer anzufangen. Ich finde sehr gut, dass man bei ihnen das Handwerkszeug lernt und dies dann auch gleich in der Praxis umsetzen kann.
Es stimmt wirklich, dass Vertrauen in die Azubis so wichtig ist. Das hat mir auch meine Cousine aus eigener Erfahrung berichtet. Jetzt ist sie aber fertig und sucht gerade nach passenden Stellenangeboten als Anlagenmechanikerin.