5 Fragen – 5 Antworten im Ausbildertalk mit Barbara Felix von W.L. Gore
Name: Barbara Felix Position: HR Ausbildungsverantwortliche Firma: W.L. Gore & Associates GmbH Ausbildungsberufe an drei verschiedenen Standorten: Produktveredler-Textil, Textillaborant, Mechatroniker, Maschinen- und Anlagenführer, Kaufmann für Digitalisierungsmanagement, Fachinformatiker, Fachkraft für Lagerlogistik, Industriekaufleute, Industriemechaniker, Anlagenmechaniker HSK, Chemikanten Anzahl der Auszubildenden: 30-35 Auszubildende in allen Fachrichtungen |
1. Was macht einen guten Ausbilder aus Ihrer Sicht aus?
Mit Herz, Verstand und Humor die Rolle des Ausbilders zu bekleiden. Es ist wichtig sich mit den jungen Berufsstartern auszutauschen, auch zuzuhören und sich für ihr Leben außerhalb der Ausbildung im Unternehmen zu interessieren. Das schafft Vertrauen und Verständnis, wenn es auch mal nicht ganz so rund läuft. Zudem sehe ich es als essentiell eine Vorbildfunktion einzunehmen und sowohl fachlich, als auch menschlich den jungen Kollegen und Kolleginnen eine Orientierung zu geben und ihnen bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu helfen. Ganz wichtig sehe ich es persönlich auch gemeinsam herzlich lachen zu können, denn der Spaß und die Freunde am gemeinsamen Arbeiten sollte in der Ausbildung nie verloren gehen.
2. Womit haben Sie im Ausbildungsmarketing besonders gute Erfahrung gemacht?
Die vielen Möglichkeiten sich als Unternehmen digital zu präsentieren, sind gerade in der aktuellen Lage ein guter Weg Ausbildungsmarketing zu betreiben. Es ist für junge Leute ein bisschen vergleichbar mit Onlinedating, es werden nur die schönen Seiten geteilt und natürlich auch schön präsentiert. Jeder preist sich selbst als Traumpartner an, aber wenn man sich dann tatsächlich persönlich gegenübersteht, dann ist es manchmal doch nicht so, wie man sich das Ganze vorgestellt hat. Umso stärker schätzen wir gleich zu Beginn den analogen Kontakt zu Ausbildungssuchenden durch Schulveranstaltungen, Ausbildungsmessen, aber auch Schülerpraktika. Hier kann man durch persönlichen Kontakt, eigene Fragen oder auch Einblicke in den Berufsalltag wirklich erkennen, ob wir als Unternehmen halten was wir versprechen und ob der Bewerber und wir als Unternehmen auch in der realen Welt ein „Match“ sind.
3. Wie laufen Feedback- oder Beurteilungsgespräche mit den Auszubildenden in Ihrem Unternehmen ab?
Wir bei Gore haben eine sehr lebendige Feedback-Kultur, die auf dem Prinzip eines Dialogs zwischen Azubi und Ausbildungsbeauftragten aufbaut. Natürlich steht im Vordergrund die Beurteilung des Auszubildenden im jeweiligen Fachbereich, dennoch wird das Feedback nicht einfach auf einem Blatt Papier ausgehändigt, sondern gemeinsam besprochen und auch Tipps für die Zukunft gegeben. Uns ist es hier sehr wichtig, dass auch der Auszubildende Feedback an den Fachbereich bzw. die Ausbildungsbeauftragen geben kann. So wird das Feedback zu einem wertvollen Tool, von dem alle profitieren können.
4. Wie gelingt es Ihnen, den Stellenwert der Ausbildung im Betrieb zu erhöhen / hoch zu halten?
Da wir bei W.L. Gore dem Ursprung nach ein US-Amerikanisches Unternehmen sind, ist das Modell einer dualen Ausbildung in global verantworteten Teams manchmal nicht ganz so bekannt. Hier hilft es viel darüber zu sprechen und auch den Mehrwert der Ausbildung von eigenen Nachwuchsfachkräften zu erklären. Durch unsere über 50jährige Unternehmensgeschichte in Deutschland können wir auch schon von einigen Karrieregeschichten berichten, wie ehemalige Auszubildene ihren Weg bei Gore gestaltet haben und solche Geschichten spornen natürlich sowohl Azubis als auch Ausbilder und Leader an, weiter in die Ausbildung zu investieren.
5. Die Generation Z erlebe ich als…
….neugierige und selbstbewusste Generation. Durch sie bekommt die Aussage „Fordern und Fördern“ wieder eine neue Bedeutung. Gerade der Punkt „Fordern“ hilft uns als Ausbildungsunternehmen auch dabei weiter an uns zu arbeiten und auch bestehende Prozesse und Dinge immer wieder zu hinterfragen. „Fördern“ macht bei der Generation Z sehr viel Freude, weil man wirklich bei vielen Z-lern das Gefühl hat, man trifft auf fruchtbaren Boden und die Auszubildenden sind interessiert, wissbegierig und wollen ihre Zukunft selbst mitgestalten.
Dies ist der erste Ausbildertalk mit Barbara Felix, der eine Reihe von Ausbildertalks eröffnet. Vielen Dank für das Gespräch.
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