5 Fragen – 5 Antworten im Ausbildertalk mit Stefanie Stindl von der VTG AG
Name: Stefanie Stindl Position: Teamleiterin Ausbildung und Nachwuchsprogramme Firma: VTG Aktiengesellschaft Ausbildungsberufe: Industriekaufmann (m/w/d), Kaufmann (m/w/d) für Spedition und Logistikdienstleistung, Fachinformatiker (m/w/d) Systemintegration, Kaufmann (m/w/d) für Digitalisierungsmanagement, duale Studiengänge (BWL, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik, Logistics Management) Anzahl der Auszubildenden: 29 über alle Fachrichtungen (in der Zentrale in Hamburg) |
1. Was finden Sie an Ihrer Tätigkeit als Ausbildungsleiterin besonders spannend?
An der Arbeit mit Auszubildenden reizt mich besonders, die persönliche Entwicklung zu begleiten und zu beobachten. Die Erstgespräche laufen in der Regel im letzten Schuljahr oder vor Antritt eines Auslandsjahrs, eines Bundesfreiwilligendienstes oder Ähnlichem. Bis zum Beginn der Ausbildung vollzieht sich ein sehr großer Entwicklungssprung, so dass wir am ersten Ausbildungstag immer sehr gespannt sind, welche Persönlichkeiten da vor uns stehen.
Die Herausforderung dabei ist es, auf die verschiedenen Charaktere individuell einzugehen. Aber genau das macht es so spannend und abwechslungsreich – jeder Jahrgang bringt neue Anforderungen mit und es liegt an uns, diesen zu begegnen und die Ausbildung bei der VTG entsprechend attraktiv zu gestalten.
2. Wie gestalten Sie die Zeit vom Vertragsabschluss bis zum Ausbildungsbeginn, um die Neuen schon frühzeitig an Ihren Betrieb zu binden?
Über die vergangenen Jahre hinweg haben wir unsere Bindungsmaßnahmen kontinuierlich ausgebaut. Dazu gehören als feste Größe Geburtstags- und Weihnachtsgrüße. Letztere werden durch einen Adventskalender versüßt, den wir den angehenden Auszubildenden zusenden. Zudem laden wir die Neuen zu diversen Veranstaltungen ein, die zwischen Vertragsabschluss und Ausbildungsbeginn stattfinden. Einmal im Quartal findet ein Azubi-Stammtisch statt, den die VTG finanziell unterstützt.
Zudem organisieren die Azubis in Eigenverantwortung in regelmäßigen Abständen After Work-Veranstaltungen. Auch freuen wir uns, wenn die Neuen im Dezember an der Azubi-Weihnachtsfeier teilnehmen und mit uns die besinnliche Zeit einläuten. Ein paar Wochen vor Ausbildungsbeginn gibt es einen Skype-Call, um die letzten Fragen zu klären und Infos zu kommunizieren. Im August findet außerdem ein Begrüßungsevent statt, zu dem alle Hamburger Azubis und auch die dual Studierenden, die erst im Oktober bei der VTG starten, eingeladen sind.
Aktuell arbeiten wir daran, ein Buddy-Programm zu implementieren, um den zukünftigen Azubis frühzeitig einen Ansprechpartner „aus den eigenen Reihen“ zur Seite zu stellen.
3. Wie gestalten Sie den ersten Ausbildungstag und was kommt immer besonders gut bei den Auszubildenden an?
An ihrem ersten Tag im Büro heißen wir die neuen Auszubildenden mit einem Mix aus Spiel und Informationen willkommen. Wichtig ist uns an der Stelle, die Auszubildenden am ersten Tag nicht zu überfordern. So verplanen wir etwa zwei Drittel des Tages zum Ankommen und stellen die Auszubildenden anschließend in ihren Einsatzabteilungen vor.
Der Tag beginnt mit einem Kennenlernspiel, das eine lockere Atmosphäre schafft und die erste Aufregung nimmt. Dann sind die Neuen aufnahmefähig für die wichtigsten Informationen aus der Begrüßungsmappe, die sie bereits mit Vertragszusendung erhalten haben. Erfahrungsgemäß führt diese Auffrischung zu ein paar organisatorischen Fragen. Im Anschluss daran geht es mit der App Actionbound auf digitale Schnitzeljagd durch die VTG Zentrale. Vor dem gemeinsamen Mittagessen vermitteln wir noch einiges Wissenswertes zur Ausbildung bei der VTG und laden zum Fotoshooting ein. Dabei werden Einzelfotos für unsere Azubiseiten im Intranet gemacht und außerdem ein Gruppenfoto, um unsere Neuen auch auf unserem Instagram-Account willkommen zu heißen. Nach dem Mittagessen findet eine IT-Einführung statt und die Azubis testen, ob ihre Notebooks einwandfrei funktionieren. Anschließend gehen sie dann in ihre Einsatzabteilung.
4. Was machen Sie, um Ihre ausbildenden Fachkräfte zu qualifizieren?
In der Vergangenheit gab es alle zwei Jahre jeweils ein Training für neue und erfahrene Ausbildungsbeauftragte. Das war uns allerdings zu wenig. Da es immer mal wieder Wechsel in den Zuständigkeiten gibt, unsere Auszubildenden sich verändern und die Anforderungen somit variieren, haben wir ein modular aufgebautes Ausbildertraining entwickelt bzw. bauen dieses sukzessive aus. Bislang haben wir drei Trainings durchgeführt, in denen wir die Generation Z, die Rolle des Ausbilders und das Führen von Feedbackgesprächen thematisiert haben. Daneben findet weiterhin regelmäßig ein externes Ausbildertraining statt, in dem wir aktuelle Themen beleuchten.
5. Wie laufen Feedback- oder Beurteilungsgespräche mit den Auszubildenden in Ihrem Unternehmen ab?
Feedback- und Beurteilungsgespräche sind bei der VTG AG ein essenzieller Bestandteil der Ausbildung. Wir nutzen dafür einen Feedbackbogen, der sowohl das Feedback an den Azubi als auch an den Ausbilder bzw. die Ausbildungsabteilung beinhaltet. Dabei ist es wichtig, dass auch der Azubi den Bogen im Vorwege des Gesprächs ausfüllt und sich selbst reflektiert. So entsteht im Gespräch selbst ein konstruktiver Dialog, in dem Stärken und Entwicklungspotenziale aufgezeigt werden. Im Anschluss an dieses Feedbackgespräch gibt der Azubi eine kurze Rückmeldung an die Ausbildungsabteilung. Auf diese Weise können wir das Feedback in die weitere Einsatzplanung und Entwicklung der Azubis einfließen lassen.
Vor dem Ausbildertalk mit Stefanie Stindl wurde in dieser Blog-Serie bereits ein Gespräch mit der Ausbildern Barbara Felix von W.L. Gore veröffentlicht. Herzlichen Dank für das Gespräch.
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