Noch arbeiten viele kaufmännische Auszubildende im Homeoffice. Aber immer mehr Ausbildungsbetriebe holen Ihre Auszubildende ins Büro zurück – oder unternehmen erste Überlegungen dazu.
Vom Homeoffice ins Büro: viele Unsicherheiten
Je nachdem, wie lange Auszubildende im Homeoffice waren, wird dies einfacher oder eher schwieriger von statten gehen. Ausbilder sollten sich hier bewusst machen, dass die Reaktionen der Auszubildenden auf diese „Rückholung“ unterschiedlich ausfallen werden. Die einen werden sich freuen und begeistert in die Arbeit kommen. Die anderen haben es sich zu Hause gemütlich gemacht, würden gerne dort bleiben. Andere scheuen lange Fahrtzeiten zum und vom Ausbildungsbetrieb oder sind unsicher ob einer Ansteckung mit Corona.
Und für Auszubildende, die seit Ausbildungsstart nie länger in der Firma waren, ist nun alles besonders ungewohnt bis vollständig neu.
Das alles führt zu vielen Unsicherheiten auf Seiten der Auszubildenden. Was können Ausbilder tun, um dem entgegenzuwirken?
Anregungen für Ausbilder: den Start im Büro für Auszubildende gestalten
Spontan habe ich einige Anregungen für Ausbilder zusammengestellt:
– Sprechen Sie mit den Auszubildenden über deren Bedenken, über Unsicherheiten und auch Wünsche. Bei mehreren Auszubildenden können Sie das auch im Rahmen eines Workshops machen, auf dem dann gemeinsam Lösungsvorschläge entwickelt werden.
– Sensibilisieren Sie auch die ausbildenden Fachkräfte für das Thema.
– Bei den Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr kann es helfen, ein Patensystem zu initiieren. Oder – wenn es schon Paten gibt – können diese hier bei Bedarf unterstützen.
– Waren Ihre Auszubildenden einige Monate durchgehend im Homeoffice, können Sie diese auch erst einmal tageweise ins Büro holen und nicht gleich für die komplette Woche.
– Weisen Sie auf alle Fälle auch auf die Hygienekonzepte im Büro und die entsprechenden Vorgaben hin.
– Die vielen Onlinemeetings fallen weg. Manches, was die Zusammenarbeit im Büro betrifft, ist vielleicht in Vergessenheit geraten: die Kleidung, Umgangsformen mit Kollegen im Büro und Kunden vor Ort, die private Handynutzung, etc. Besprechen Sie dies mit den Auszubildenden.
– Weisen Sie auch auf Prozesse hin, die sich nun eventuell in der Zusammenarbeit mit Ihnen als Ausbilder ändern. Was kann weiterhin per Mail versendet werden, wo wünschen Sie eine persönliche Abgabe. Was ist vielleicht auch anderes als vor Corona?
– Gerade in den ersten Tagen sollten vermehrt Gespräche geführt und damit Fragen und Unsicherheiten geklärt werden.
– Bevor es ins Büro geht (oder alternativ in den ersten Tagen) können Sie auch jeden Tag eine Mail an die Auszubildenden versenden (über 5 oder 10 Tage) mit verschiedensten wichtigen Informationen. Und auch die Freude über ein Wiedersehen sollte dabei erkennbar sein. Anstelle der Mails könnten Sie auch kleine Videobotschaften aufnehmen.
Welche Ideen haben Sie noch? Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Start im Büro nach längeren Homeoffice-Phasen der Auszubildenden? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.
Und für alle, die weiter von Homeoffice ins Homeoffice ausbilden weise ich gerne auf meine Onlinetrainings zum Thema hin.
(Bild: Pixabay)
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