Immer wieder höre ich von Ausbildern wie Ausbildungsbeauftragten in meinen Trainings zur Ausbilderqualifizierung, dass neues Verhalten mit dem Auszubildenden besprochen wurde, aber sich das Verhalten nicht ändert. Der Auszubildende ist zwar guten Willens, möchte sich ändern, aber es passiert nichts. Dabei kann es zum Beispiel um die Abgabe der Ausbildungsnachweise, den pünktlichen Arbeitsbeginn oder kundenorientiertes Verhalten gehen – um nur ein paar Themen zu nennen.
Und ich gestehe, ich habe das ja auch selbst schon erlebt. Vielleicht erinnern Sie sich ebenso an eigene Vorsätze für das neue Jahr, die Sie überhaupt nicht umgesetzt haben oder für nur wenige Tage. Dabei hatten wir uns das doch fest vorgenommen. Und unser Auszubildender auch, davon dürfen wir durchaus zuerst einmal ausgehen.
Wie die Umsetzung guter Vorsätze in der Ausbildung gelingt
Was können wir tun? Ein paar erste Tipps für alle Azubibetreuer habe ich heute zusammengetragen, damit der Auszubildende gute Vorsätze auch umsetzt.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Auszubildender in den ersten 72 Stunden nach dem beschlossenen Vorhaben, den ersten Schritt dazu macht. Studien haben nämlich ergeben, dass Vorsätze nicht umgesetzt werden, wenn sie nicht in den genannten 72 Stunden begonnen werden.)
- Lassen Sie das neue Verhalten / Ziel von Ihrem Auszubildenden visualisieren. Wie ist das, wenn er die Ausbildungsnachweise rechtzeitig abgibt? Wie fühlt er sich dann? Was passiert bei anderen Personen, was bei ihm? Gibt es weitere positive Folgen?
- Fordern Sie Ihren Auszubildenden auf, Ihnen eine Mail dazu zu schreiben, in der er Ihnen noch einmal schriftlich mitteilt, welches Verhalten er ändern möchte. Das haben Sie zwar schon mündlich besprochen, aber das noch einmal zu schreiben verankert sich besser im Gedächtnis. Natürlich können die vereinbarten Ziele auch in einem wöchentlichen Zieleheft o.Ä. eingetragen werden.
- Wenn eine vollständige Verhaltensänderung ein Schritt zu groß ist, sollten Sie kleinere Zwischenziele vereinbaren. Daraus entstehen Erfolgserlebnisse, die die Motivation weiter erhöhen.
Bieten Sie Ihrem Auszubildenden Unterstützung an, so dass er auf Sie zugehen kann, wann immer es für ihn notwendig ist. Und vor allem, vergessen Sie das Loben nicht, wenn Sie erste Verhaltensänderungen vermerken. Das motiviert den Auszubildenden und uns selbst freut es ebenfalls.
Gibt es weitere Tipps von Ihnen, die die Umsetzung verstärken? Wie immer – ich freue mich auf Ihre Kommentare.
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