Noch drei Beurteilungsfehler stehen aus in meiner Blogserie. Einer davon ist die Tendenz zur Mitte, um die es heute gehen wird.
Tendenz zur Mitte im Ausbildungsalltag
Dieser Fehler tritt dann auf, wenn Azubibetreuer die Tendenz zeigen, gerne eine Durchschnittsbeurteilung anzugeben. Dies geschieht meist, um einem positiven oder negativen Urteil aus dem Weg zu gehen.
Die Tendenz zur Mitte kommt insbesondere bei einem Beurteilungsbogen mit einer ungeraden Skala vor. Hier wird dann vom Ausbildungsbeauftragten bei allen zu bewertenden Merkmalen die Mitte angekreuzt, um eine konkrete Aussage und eine eventuell anschließende Diskussion mit dem Auszubildenden zu vermeiden.
Bei Beurteilungsbögen mit gerader Skala ist der Fehler seltener zu finden, tritt aber auch dort auf. So kann es hier passieren, dass ausbildende Fachkräfte die durchschnittliche Merkmalsausprägung bei allen Merkmalen im Beurteilungsbogen ankreuzen und nicht differenzieren.
Tendenz zur Mitte vermeiden
Ich empfehle immer, sich klar zu machen, dass jeder – auch Sie und ich – seine Stärken und Schwächen hat. Wir können uns nur weiterentwickeln, wenn wir uns unserer Ausprägungen bewusst sind. Von einem Bogen mit durchgehendem Kreuz in der Mitte hat der Auszubildende wenig, weil er gar nicht weiß, wo nun seine Stärken und Schwächen liegen. Er kann daher weder stolz auf seine Stärken sein und diese ausbauen, noch an seinen Schwächen arbeiten.
Und wenn Azubibetreuer gut vorbereitet sind, können diese Beispiele für ihre Entscheidung der Beurteilung nennen. Damit gibt es auch gar keine großen Diskussionen um eine Bewertung mit dem Auszubildenden.
Im letzten hier beschriebenen Beurteilungsfehler ging es übrigens um den Fehler der zeitlichen Nähe. Haben Sie diesen Blog schon gelesen?
Für Ihr nächstes Beurteilungsgespräch wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
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Bild: Pixabay
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