Vielleicht haben Sie den heutigen Beurteilungsfehler schon vermisst: es geht um das Vorurteil. Von Vorurteilen haben Sie sicher schon viel gehört.
Das Vorurteil – ein Beurteilungsfehler
Ein Vorteil ist ein vorab wertendes Urteil über eine andere Person, ohne diese Meinung zuerst zu überprüfen. Vorurteile sind in ganz unterschiedlichen Bereichen möglich. Hier ein paar Beispiele:
– Brillenträger werden für intelligenter wie Nicht-Brillenträger gehalten.
– Ausländern wird eine schlechtere Ausdrucksfähigkeit in der deutschen Sprache nachgesagt.
– Oder Auszubildende aus ländlichen Regionen werden für freundlicher als Auszubildende aus der Großstadt gehalten.
Sie haben sicher auch noch weitere Beispiele im Kopf, oder? Wenn diese Vorurteile dann dazu führen, dass zum Beispiel der Auszubildende aus der ländlichen Region eine gute Beurteilung im Merkmal „Freundlichkeit“ erhält, ohne, dass diese Freundlichkeit wirklich in der Praxisphase vom Azubibetreuer beobachtet wurde, liegt ein Beurteilungsfehler vor.
Vorurteile vermeiden
Viele Vorurteile stimmen nicht mit der Realität überein. Daher sollten ausbildende Fachkräfte möglichst vorurteilsfrei auf ihre Auszubildenden zugehen. Und selbst wenn diese für eine Mehrheit stimmen sollten, müssen sie noch lange nicht auf unseren Auszubildenden zutreffen. Jeder ist individuell. Wenn Azubibetreuer ihre Auszubildenden während des Einsatzes beobachten und nur das beobachtete Verhalten beurteilen, sind diese auf dem richtigen Weg.
Viel Erfolg für das nächste Beurteilungsgespräch – ganz ohne Vorurteile.
Bisher habe ich schon elf weitere Beurteilungsfehler im Blog beschrieben: von der falschen Generalisierung über den Korrekturfehler bis zum Mildefehler. Ein Fehler steht allerdings noch aus. Auf diesen werde ich in einem der nächsten Blogbeiträge eingehen.
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Bild: Pixabay
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