In meiner Serie von Beurteilungsfehlern bin ich letztens auf die falsche Generalisierung eingegangen. Heute geht es weiter mit einem weiteren Beurteilungsfehler, den letzten Eindruck (auch Recency-Effekt genannt).
Der letzte Eindruck
Manchmal vergessen Ausbildungsbeauftragte, dass es bei der Beurteilung um einen ganzen Zeitraum geht – also zum Beispiel Januar bis März eines Jahres. Das führt dann dazu, dass der Ausbilder erst am Ende des Einsatzes (hier Ende März) an die anstehende Beurteilung denkt. In den letzten Tagen wird die Auszubildende dann verstärkt beobachtet und aus diesen Beobachtungen die Beurteilung geschrieben. Dies ist ein typischer Beurteilungsfehler, der meiner Erfahrung nach durchaus häufig passiert. Dass dieser eine Beurteilung verzerrt, versteht sich von selbst. Aber wie können ausbildende Fachkräfte diesen vermeiden?
Den letzten Eindruck als Beurteilungsfehler vermeiden
Hier müssen wir uns stets vor Augen führen, dass die Beurteilung am Ende des Praxiseinsatzes immer über den gesamten Zeitraum des Abteilungseinsatzes unseres Auszubildenden geht. Diese betrifft nicht nur die letzten Tage. Ausbildende Fachkräfte sollten ihre Auszubildende die gesamte Ausbildungszeit über beobachten. Gerne dürfen diese sich zudem Notizen machen oder sich zum Beispiel einen Termin in den Kalender einstellen. Ist dieser Termin zum Beispiel für Freitag eingetragen, gibt es am Freitag immer einen Rückblick über die Woche und alle Beobachtungen, die dem Azubibetreuer zum Auszubildenden einfallen, werden notiert. Auf diese Weise kann es gar nicht passieren, dass erst am Ende des Abteilungseinsatzes beobachtet wird.
Daher: Starten Sie von Anfang an mit der Beobachtung Ihres Auszubildenden.
Ich wünsche Ihnen für das nächste Beurteilungsgespräch mit Ihrem Auszubildenden!
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Bild: Pixabay
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