Es geht weiter mit meiner Serie über Beurteilungsfehler. Sie wissen inzwischen schon, was es mit der falschen Generalisierung und dem letzten Eindruck auf sich hat. Heute widmen wir uns dem nächsten Fehler: dem Sympathieeffekt. Dies ist ein sehr bekannter und häufig vorkommender Effekt.
Der Sympathieeffekt
Sicher ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass wir alle die Tendenz haben, uns sympathische Menschen positiver zu beurteilen als uns unsympathische Menschen.
Natürlich sollten wir als Ausbilder gerade auch bei der Beurteilung von Auszubildenden darauf achten, dass uns dies nicht passiert und wir möglichst neutral sind. Denn es kommt hier nicht darauf an, wie sympathisch uns ein Auszubildender ist, sondern welches Verhalten er in den entsprechenden Merkmalen zeigt.
Sympathieeffekt vermeiden
Mein Tipp: Füllen Sie das Beurteilungsformular in Ruhe aus. Und überlegen Sie im Anschluss, ob die Bewertung wirklich passt oder ob Sie zum Beispiel den Auszubildenden nur deswegen so gut bewertet haben, weil er Ihnen einfach sympathisch ist. Weisen Sie auch Ihre ausbildenden Fachkräfte auf diesen Beurteilungsfehler hin.
Der Ablehnungseffekt
Auch der gegenteilige Effekt ist übrigens möglich: Wir bewerten einen Auszubildenden schlechter als andere Auszubildende, weil wir ihn nicht sympathisch – also unsympathisch – empfinden. Diesen Effekt nennt man dann Ablehnungseffekt. Auch hier sollten wir noch einmal in Ruhe über den Bogen sehen, bevor wir ins Feedbackgespräch mit unserem Auszubildenden gehen.
Zudem kann beim Sympathieeffekt das Einholen von Rückmeldungen der Kollegen helfen, diesen Effekt zu verhindern. Fragen Sie also gerne Ihre Kollegen, bevor Sie ins nächste Beurteilungsgespräch mit dem Auszubildenden gehen.
Für das nächste Beurteilungsgespräch wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
Bild: Pixabay
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