Seit Beginn meiner Selbständigkeit als Trainerin führe ich Azubitrainings zum Thema Umgangsformen vor Ort beim Kunden und inzwischen zudem auch online durch. In letzter Zeit stelle ich immer wieder fest, dass die Unsicherheit bei den Auszubildenden doch groß ist. Diese fragen sich, wie sie sich in der Coronakrise richtig verhalten. Daher habe ich nun die wichtigsten Knigge-Tipps für Auszubildende in Zeiten von Corona hier in einem Corona-Knigge zusammengestellt:
8 Tipps im Corona-Knigge für Auszubildende
1. Halten Sie die Corona-Vorgaben ein.
A und O der guten Umgangsformen ist gegenseitige Wertschätzung. Diese zeigen wir, in dem wir die aktuell geltenden Regelungen (auch firmenspezifische Vorgaben) einhalten, um unser Gegenüber und uns selbst zu schützen. Das betrifft das Einhalten des Abstands (mindestens 1,5 Meter), das häufige und sorgfältige Händewaschen (empfohlen werden 30 Sekunden) bzw. die Handdesinfektion, sowie das richtige Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (Mund und Nase bedecken).
Damit wir wirklich immer einen Mund-Nasen-Schutz griffbereit haben, empfehle ich, ein Exemplar in die Tasche/den Rucksack zu legen. Vergessen Sie die regelmäßige Reinigung nicht.
2. Niesen Sie in Ihre Armbeuge.
Niesen oder Husten Sie bitte in Ihre (linke) Armbeuge. Neigen Sie sich zudem zu der Seite, auf der sich keine andere Person (oder Personen mit größerem Abstand zu uns) befinden.
3. Verzichten Sie auf den Handschlag.
Auf den Handschlag wird während der Coronakrise verzichtet. In einigen Betrieben haben sich alternative Begrüßungsformen etabliert (z.B. gegenseitige Berührung der Ellenbogen oder eine leichte Verbeugung des Oberkörpers nach vorne). Passen Sie sich hier Ihrem Umfeld gerne an.
Aber was tun, wenn der Kunde mir als Auszubildender die Hand zur Begrüßung entgegenstreckt? Dann dürfen Sie freundlich ablehnen, zum Beispiel mit den Worten „Ich begrüße Sie sehr herzlich, Herr Neumüller. Auf den Handschlag möchte ich in Zeiten von Corona lieber verzichten.“ Dafür sollte jeder Verständnis mitbringen.
4. Grüßen Sie laut und deutlich.
Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hindert uns nicht am Sprechen. Um damit gut verständlich zu sein, müssen wir allerdings etwas lauter sprechen. Vergessen Sie daher die freundliche Begrüßung von Vorgesetzten, Kollegen wie Kunden nicht.
5. Halten Sie Blickkontakt.
Da mit dem Mund-Nasen-Schutz Mund wie Nase verdeckt sind, ist für die Mimik die Augenpartie besonders wichtig. Halten Sie daher unbedingt Blickkontakt zu Gesprächspartnern.
6. Achten Sie auf Ihre Kleidung – auch im Home-Office.
Auch im Home-Office haben die meisten Auszubildenden Kontakt zur Kollegen und/oder Kunden – und zwar per Video-Konferenz. Denken Sie hier an Ihre Kleidung, die professionell wirken sollte. Je nach Firma kann diese im Home-Office durchaus lockerer sein, aber eine saubere Tageskleidung ist dennoch angebracht. Denken Sie an Ihre Außenwirkung und damit zudem an Möbel und Gegenstände, die noch im Bild zu sehen sind. Fragen Sie sich: Ist alles ordentlich und aufgeräumt oder nicht? Welchen Eindruck möchten Sie hier hinterlassen?
7. Bleiben Sie im Krankheitsfall zu Hause.
Haben Sie Symptome einer Erkältung und möchten im Betrieb aber nicht fehlen? Bleiben Sie bitte dennoch vorerst zu Hause und gehen nicht in die Arbeit. Melden Sie sich gleich zu Arbeitsbeginn bei Ihrem zuständigen Ausbilder und klären das weitere Vorgehen ab.
8. Fragen Sie nach.
Wenn Sie unsicher sind, ob zum Beispiel der Mund-Nasen-Schutz im Konferenzraum am Platz zu tragen ist oder nicht, fragen Sie bitte einfach nach.
Natürlich gelten diese 8 Tipps aus dem Corona-Knigge nicht nur für Auszubildende, sondern für Ausbilder wie alle anderen Personen entsprechend. Gerne dürfen Ausbilder diese an ihre Auszubildenden weiter geben.
Ich wünsche allen Lesern, dass Sie gut und gesund durch die Coronakrise kommen.
P.S. Damit Auszubildende mehr Sicherheit im Umgang mit den Umgangsformen im Ausbildungsbetrieb erhalten, habe ich übrigens 2008 schon 10 Knigge-Tipps für Auszubildende veröffentlicht.
Foto: Pixabay
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