Der erste Eindruck ist entscheidend – und zwar nicht nur für Auszubildende zum Start eines neuen Praxiseinsatzes, sondern auch für die Azubibetreuer, wenn diese das erste Mal mit ihrem neuen Auszubildenden zusammentreffen.
Vor ein paar Wochen habe ich hier bereits den ersten Eindruck beschrieben und Auszubildenden Tipps gegeben, wie diese gleich zu Beginn einer Praxisphase einen guten Eindruck hinterlassen können.
Tipps für einen guten ersten Eindruck für Ausbilder
Heute soll es nun darum gehen, wie Azubibetreuer mit einem guten ersten Eindruck beim Auszubildenden überzeugen können:
Vorbereiten auf den Praxiseinsatz des Auszubildenden
- Den ausgemachten Termin am ersten Tag mit dem neuen Auszubildenden sollten sich Ausbilder fest in den Kalender eintragen. So ist der Ausbilder sicher da und kann den Auszubildenden persönlich begrüßen. Ist der Ausbilder nicht anwesend, muss eine Vertretung benannt werden, die Einweisung und Betreuung übernimmt.
Damit sich der Ausbildungsbeauftragte voll auf den Neuen konzentrieren kann, hat es sich als gut erwiesen, diesen eine Stunde nach Arbeitsbeginn einzuladen (soweit firmenbedingt umsetzbar). So können vorher noch wichtige Terminsachen erledigt werden und anschließend ist die Aufmerksamkeit voll beim Auszubildenden. - Kollegen sind über den Einsatz eines Auszubildenden in der Abteilung (Name, Zeitraum, Ausbildungsberuf) vorab zu informieren. Was für einen schlechten Eindruck würde es doch machen, wenn die Kollegen den Auszubildenden z.B. für einen einwöchigen Schulpraktikanten halten.
- Die im Fachbereich zu vermittelnden Inhalte der Ausbildungsordnung bzw. die firmenspezifischen Lernziele müssen dem Ausbildungsbeauftragten bekannt sein.
- Die ersten Aufgaben des Auszubildenden (in Anlehnung an die zu vermittelnden Lernziele und die bereits vorhandenen Vorkenntnisse) sollten frühzeitig bedacht werden. Hier können auch die Kollegen mit einbezogen werden.
- Ein geeigneter Arbeitsplatz ist vorzubereiten. Im Bürobereich sollte dieser mit PC, Telefon und notwendigen Schreibtischutensilien ausgestattet sein.
- Eventuelle Laufwerkszugriffe oder Systemsoftware sind frühzeitig zu beantragen.
- Ein reibungsloser Zugang zum Arbeitsplatz (Schlüssel, Ausweis, Codierung etc.) macht es dem Auszubildenden von Anfang leicht, sich wohl zu fühlen.
Der erste Tag
- Den Auszubildenden freundlich zu begrüßen und sich Zeit für ihn zu nehmen, sind das A und O eines guten Starts.
- Auch die Vorstellung des Auszubildenden bei den Kollegen gehört dazu.
- Der Auszubildende ist über alle wichtigen Informationen zu unterrichten. Dies betrifft die Abteilung und deren Aufgaben, regelmäßige Termine (z.B. Abteilungsbesprechungen), Abteilungskonventionen (Begrüßung/Verabschiedung, Mittagessen, Telefon, Pausenregelung, Verhalten bei Geburtstagen etc.), Örtlichkeiten (Kopierer, Faxgerät, Küche, Kantine, Toiletten, Raucherräume etc.), Vertretung des Ausbildungsbeauftragten, Fluchtwege im Brandfall, Verhalten bei Notfällen, bis zur Beurteilung am Ende der Praxisphase (Beurteilungskriterien).
- Auch die Meinung des Auszubildenden ist wichtig. Fragen zu seinen bisherigen Abteilungseinsätzen, seinen Vorkenntnissen, bereits bekannten Fehlzeiten (Urlaub, Seminare, etc.) und seinen Wünschen runden das erste Gespräch ab.
- Auf der anderen Seite sollte auch der Ausbildungsbeauftragte seine Erwartungen an den Auszubildenden klar äußern.
- Ein vereinbarter wöchentlicher Termin mit dem Auszubildenden macht es ihm leicht, Fragen zu klären und Aufgaben zu besprechen.
- Bei der Übergabe der ersten Aufgaben an den Auszubildenden, sind auch die vom Ausbilder erwartete Leistung, die Dauer, der Handlungsspielraum, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten zu nennen.
Wenn Ausbilder den Auszubildenden von Anfang an ernst nehmen, kann nichts mehr schief gehen. Denn nicht nur für den Auszubildenden, sondern auch für den Ausbilder heißt es: Der erste Eindruck zählt.
(Bild: Pixabay)
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