Wenn wir einem Menschen das erste Mal begegnen, entwickeln wir innerhalb der ersten drei Sekunden (neue Studien sprechen von Millisekunden) ein Bild von diesem Menschen. Dabei werden wir in besonders starkem Maß beeinflusst durch die nonverbale Kommunikation – also eher Äußerliches wie die Körpersprache (Mimik und Gestik) oder die Kleidung. Ein Urinstinkt führt dazu, dass wir dann ganz unbewusst eine Person als sympathisch oder unsympathisch einschätzen. Früher mussten wir entscheiden, ob wir schnell weglaufen müssen oder da bleiben können. Dabei vergleichen wir übrigens mit Personen, die wir kennen und die einem ähnlichen Auftreten entsprechen.
So wie Sie sich als Ausbildungsbeauftragter oder Ausbilder damit ein erstes Bild von Ihrem neuen Auszubildenden machen, so geschieht dies ebenfalls beim Auszubildenden, der einen ersten Eindruck über Sie erhält. Begrüßen Sie den Auszubildenden freundlich und gehen ihm entgegen? Oder sagen Sie zu Ihrem Kollegen „Ach, schon wieder ein Azubi, auf den habe ich heute gar keine Lust.“? Und selbst wenn Sie den letzten Satz nur denken, Ihr Auszubildender wird es spüren und / oder an Ihrer Mimik erkennen. Das wäre keine gute Grundlage für die nächsten Praxiswochen.
Viele Probleme oder Missstimmungen zwischen Auszubildenden und den Ausbildungsbeauftragten haben ihre Ursache schon in diesem ersten Zusammentreffen. Leider ist uns das oft gar nicht bewusst. Ich komme allerdings immer mehr zu der Überzeugung, dass der Grund für viele Konflikte, die sich manchmal erst nach Wochen zeigen, an diesem ersten Kennen lernen liegt. Ein misslungener erster Eindruck, unterschiedliche und unausgesprochene Erwartungen, es gibt viel, was hier schief laufen kann. Denken Sie daran. Sie machen es sich und dem Auszubildenden mit einer freundlichen Begrüßung und einen ausführlichen Einführungsgespräch leichter.
Viele Grüße
Sabine Bleumortier
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