Seit es die Menschheit gibt, sind wir auf der Suche nach Schätzen. Was zu bestimmten Zeiten als wertvoll angesehen wird, das ändert sich immer wieder: von den seltenen Muscheln, über Gold und Silber bis hin zur virtuellen Kryptowährung. Heute sind es Menschen, die in unserem digitalen Zeitalter knapp und dadurch wertvoll werden. Damit sie ihren Platz einnehmen und ihre Talente entfalten können müssen wir – wie bei jeder Gewinnung von wertvollen Ressourcen – etwas investieren, nämlich Zeit, Interesse und konkrete Anstrengungen, die zum Ziel führen. Das gilt übrigens für beide Seiten gleichermaßen: die Unternehmen wie auch für die potenziellen Nachwuchskräfte.
Wie Ausbilder Talente anziehen
Zwei Aufgaben möchte ich gerne herausgreifen: Anziehung der Talente und die Auswahl. Beides wirkt sich stark auf das Ergebnis unserer Bemühungen aus.
Um attraktiv zu sein für die Schulabgänger hilft uns das Instrumentarium des klassischen Employer Brandings: investiere in das Produkt „gute Ausbildung“ in deiner Firma – und zeige nach außen, was du machst. Für den ersten Schritt ist es hilfreich, ein glaubwürdiges Konzept zu haben, einen Fahrplan der guten Ausbildung. Vorbild dafür können die 12 Kriterien der Initiative für Ausbildung sein, die für unterschiedliche Branchen aufgestellt wurden und in klaren Formulierungen aufzeigen, was zu einer guten Ausbildung gehört. Nachzulesen unter www.initiative-fuer-ausbildung.de. Auch wir bei der Albrecht Bühler Baum und Garten GmbH setzen die 12 Kriterien um. Eine Website mit Testimonials von Ausbildern und Azubis unterstützt gleichzeitig den Prozess der Außendarstellung. Wer sein Licht unter den Scheffel stellt macht eindeutig zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Ein guter Auftritt mit einer aktuellen Website und einer Präsenz in Sozialen Medien ist heute notwendig, um wahrgenommen und gefunden zu werden.
Tipps für die Auswahl von Auszubildenden
Für die Auswahl der Auszubildenden empfiehlt es sich, Praxistage oder Praktikumswochen anzubieten. Diese tragen dazu bei, den Schulabgängern selbst die Entscheidung zu erleichtern und diese auch gegenüber dem eigenen Umfeld, Freunde, Eltern zu vertreten. Auch der Betrieb muss eine Entscheidung treffen, egal wie groß oder klein die Auswahl ist. Schließlich geht es im Schnitt um 30.000 €, die in drei Lehrjahren alleine für die Ausbildungsvergütung anfallen. In der Initiative für Ausbildung arbeiten wir sein einiger Zeit mit einem Bogen für die Praktikantenbewertung, der von den Mitarbeitern ausgefüllt wird, die den Kandidaten dabeihatten. 12 Wertungskriterien sind schnell angekreuzt. Außerdem wird auch noch eine Entscheidung gefordert: einstellen, absagen oder nochmals testen? Dieses Verfahren führt dazu, dass das Team in die Entscheidung eingebunden ist und dann auch dahintersteht. Außerdem ist die Performance bei der praktischen Arbeit für den späteren Ausbildungsverlauf unter Umständen aussagekräftiger für den späteren Erfolg als das Bewerbungsgespräch im Büro. Auch dieses Praxistool steht zum Download auf der genannten Website bereit.
Ob wir mit der Ausbildung Gold schürfen oder wenig Erfolg haben, das hängt von der Qualität unserer Entscheidungen ab und somit nicht vom Zufall.
Autor: Albrecht Bühler, Gründer der Initiative für Ausbildung und Geschäftsführer der Albrecht Bühler Baum und Garten GmbH in Nürtingen
Bild: Pixabay
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