Kennen Sie das auch? Sie haben Ihrem Auszubildenden eine Aufgabe erklärt und schon noch wenigen Minuten kommt er wieder, weil er eine Frage dazu hat. Grundsätzlich ist Nachfragen ja nicht schlecht. Und wir alle wissen, das Nachfragen oft besser ist als stundenlang eine Arbeit zu verrichten, die am Ende nicht dem gewünschten Ergebnis entspricht oder noch einmal neu begonnen werden muss.
Um was es mir heute aber geht ist das ständige Fragen stellen an die ausbildenden Fachkräfte von Seiten des Auszubildenden, ohne dass dieser sich erst einmal in Ruhe hinsetzt und nachdenkt, ob ihm nicht selbst eine Lösung einfällt.
Stellen Auszubildende zu viele Fragen?
In meinen Seminaren höre ich von den Ausbildungsbeauftragten immer wieder, dass es Auszubildende gibt, die nicht abwarten können und/oder unselbständig agieren, sondern immer gleich beim Ausbilder oder den Kollegen nachfragen. Und was tun wir dann? Oft – weil es gerade unter Zeitdruck am schnellsten geht – einfach Antworten. Aber das ist nicht immer die beste Lösung. Denn wie wollen wir unseren Auszubildenden fördern, wenn wir ihm die richtige Antwort einfach vorgeben. Das geht auch anders und für seine persönliche Weiterentwicklung ist es gut, die Lösung nicht immer sofort genannt zu bekommen.
Wie wir den Azubi dabei unterstützen, zuerst nachzudenken, dann zu fragen
Wenn es unser Ziel ist, dass der Auszubildende mehr selbst nachdenkt, können wir Folgendes tun:
- An erster Stelle heißt dies natürlich nicht jede Frage gleich selbst beantworten. Da müssen wir uns selbst im Griff haben und daran denken „Heute gebe ich die Antwort einmal nicht vor.“.
- Sie können den Auszubildenden bitten, in der nächsten Stunde selbst darüber nachzudenken, welche Lösungsvorschläge er hat und im Anschluss setzen Sie sich mit dem Auszubildenden zusammen und besprechen diese mit ihm.
- Oder Sie lassen den Auszubildenden die Lösung gleich selbst erarbeiten und stellen ihm dazu sogenannte Coachingfragen. Diese können z.B. lauten: „Wie würdest Du es denn machen?“, „Wo/Wie könntest Du die Lösung für das Problem selbst herausfinden?“, „Was würdest Du machen, wenn ich heute nicht mehr im Büro wäre?“ usw.
Probieren Sie das doch einfach einmal aus und schreiben im Blog, wie es Ihnen damit ergangen ist. Das Erfolgserlebnis auf Seiten des Auszubildenden dürfte auch für sich sprechen.
Haben Sie schon Erfahrung mit Auszubildenden, die etwas zu viel Nachfragen, gemacht? Welches Vorgehen war bei Ihnen erfolgreich? Oder haben Sie weitere Ideen?
Sie möchten noch mehr Tipps zur Kommunikation im Ausbildungsalltag? In meinen Onlinekursen wie Ausbildertrainings erfahren Sie mehr.
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