Ausbilder machen sich immer wieder Gedanken über die Gestaltung der betrieblichen Ausbildung. Was läuft gut, was nicht so gut? Was sollten wir verändern, was modernisieren und was wird beibehalten? Und so soll es auch sein. Das ist wichtig und gehört auf alle Fälle zu unseren Aufgaben.
Aber es sollte nicht Aufgabe der Ausbilder und ausbildenden Fachkräfte allein sein. Lassen wir doch unsere Auszubildenden die eigene Ausbildung mitgestalten.
Regelmäßige Workshops haben sich hier als sehr sinnvoll erwiesen. Dabei tauschen sich die Auszubildenden untereinander aus – zum Beispiel in einem Rhythmus von drei Monaten für circa drei Stunden. Sie diskutieren, was sie an der Ausbildung gut finden und aus ihrer Sicht gut läuft, und was verbessert werden sollte. Hier können die Auszubildenden dann ihre eigenen Prioritäten setzen und überlegen, mit welchem Thema sie starten und auf die Ausbilder zugehen möchten. Natürlich können die Auszubildenden dabei auch gleich konkrete Vorschläge erarbeiten und einbringen. Die Ausbilder und/oder Geschäftsführung sollten diesen Vorschlägen aufgeschlossen gegenüberstehen. Sicher lässt sich nicht immer alles umsetzen, aber bekanntlich geht ja mehr als wir zuerst meinen.
Die Ideen, die Auszubildende dann haben, sind sehr vielfältig. Das kann von der Einführung eines neuen Feedbacksystems, über Zusatzausbildungen, einer Juniorfirma bis zu Vorschlägen im Ausbildungsmarketing gehen – oder einfach eine Prozessverbesserung bei der Abgabe der Ausbildungsvorbereitung oder der Vorschlag eines speziellen IT-Tools zur Unterstützung.
Voraussetzung für das Gelingen ist es, dass den Auszubildenden vor dem ersten Workshop das Handwerkszeug für die Gestaltung (z.B. Moderationstechniken) zur Verfügung gestellt wird und dass alle Mitarbeiter den Ideen erst einmal offen gegenüber stehen und sich diese aufmerksam anhören.
So übergeben wir den Auszubildenden Verantwortung für ihre eigene Ausbildung, die nur zu mehr Ausbildungserfolg – für Auszubildende und Ausbilder – und mehr Ausbildungsqualität führen kann.
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