Ende August war ich in Hamburg. Vor dem Jahreskongress des EWMD, an dem ich als Referentin zur Generation Z teilgenommen habe, wollte ich noch zur Alster und etwas durch die Hamburger Innenstadt laufen. Auf alle Fälle sollte nicht viel Zeit mit Essen verbracht werden. Mein Blick schweifte hin und her und ein McDonalds-Restaurant tauchte vor meinen Augen auf. Ich ging also hinein, bestellte und nahm das Essen auf dem üblichen Tablett in Empfang.
Als ich mich dann setzte, sah ich, dass auf dem Tablett ein Faltblatt mit der Information über freie Stellen und Ausbildungsplätze lag. Als Expertin für die betriebliche Ausbildung freue ich mich natürlich über solche Aktionen sehr. Und so schaute ich mir den Flyer gleich genauer an.
Ein Flyer zur Ausbildung auf dem Essenstablett – da lacht mein Ausbilderherz
Auf der Titelseite ist klar erkennbar, dass es um Stellen im Restaurant geht und die Slogans „Abwechslung geht! Arbeiten, wie Du bist.“ machen neugierig. Auf der Innenseite werden die Stellen und Ausbildungsmöglichkeiten genannt, es gibt eine Kontaktadresse (leider fehlt hier ein konkreter Ansprechpartner, was ich schade finde, weil es der Aktion einen persönlichen Touch gegeben hätte). Und dann ist rechts noch ein Kontaktbogen, der gleich vom Bewerber ausgefüllt und beim Restaurant Manager abgegeben werden kann.
Auf der Rückseite befinden sich noch die Anschriften der 5 McDonalds-Restaurants in Hamburg und der Link zur Karriereseite im Internet.
Gelungene Aktion im Personalmarketing bei McDonalds
Wie ich finde eine ganz gelungene Aktion. Natürlich ist der Streuverlust dabei groß, aber jeder Gast sieht das Faltblatt, hat vielleicht selbst Interesse oder kennt jemanden der jemanden kennt. Vielleicht erzählt er es auch einfach weiter oder erinnert sich in ein paar Monaten wieder daran. Diese positiven Effekte sind nicht zu unterschätzen. Ich wünsche McDonalds auf alle Fälle viele passenden Bewerber.
Mein Herz schlägt bei solchen Aktionen ja immer höher. Und ich sehe hier noch ganz viel Verbesserungspotential beim Ausbildungsmarketing. Warum weisen Mitarbeiter im Außendienst ihre Kunden nicht auf freie Ausbildungsplätze hin (und übergeben eine kleine Info oder Postkarte an ihre Kunden)? Warum finde ich in Paketen mit von mir bestellten Produkten zwar Weinwerbung eines kooperierenden Partners, aber keine Information über die Ausbildung in diesem Unternehmen?
Dies sind nur zwei Beispiele. Da ginge noch viel mehr, um für die Ausbildung zu werden. Sie kennen eine Firma, deren Monteure Ihnen schon Flyer zur Ausbildung gegeben haben oder andere schöne Beispiele? Super. Ich freue mich über Ihren Kommentar.
Vollständige und klare Informationen auf dem Faltblatt sorgen für ein erfolgreiches Ausbildungsmarketing
Natürlich müssen dann auch die Informationen auf dem Flyer klar sein. Bei meinem Lieblingsbäcker lag nämlich letzte Woche auch ein Zettel zum anstehenden Bewerbertag aus.
Und hier finde ich gibt es doch noch Verbesserungspotential: Es ist nicht klar erkennbar, ob es um Stellen oder Ausbildungsplätze geht. Ein persönlicher Ansprechpartner für Fragen ist leider auch hier nicht vorhanden. Was mich bei der Aktion von McDonalds begeistert hat, war, dass wirklich jedem die Info auf sein Tablett gelegt wurde. In meiner Hofpfisterei-Filiale lag der Zettel auf einem Nebentisch und nur wer dort stehenbleibt sieht das überhaupt. Auch wenn zudem ein großes Plakat im Schaufenster hing, ich würde den Zettel jedem beim Bezahlen mitgeben.
Und was sind Ihre Gedanken und Ideen zu dieser Form des Ausbildungsmarketings?
Sie möchten mehr Tipps zum Ausbildungsmarketing? In meinen Webinaren gibt es immer wieder auch um das Azubimarketing. Zudem halte ich Vorträge zum Thema.
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