Das ist die Überrschrift meiner aktuellen Pressemitteilung. Denn es stimmt tatsächlich. Jeder dritte befragte Ausbildungsbetrieb konnte 2018 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Diese Unternehmen bereiten ihre ausbildenden Fachkräfte zu einem geringeren Maße auf deren Tätigkeit vor und bieten weniger Trainings an. Daher ist die Qualifizierung ausbildender Fachkräfte eine Stellschraube bei der erfolgreichen Suche nach Auszubildenden und gegen den Fachkräftemangel.
Ergebnisse der Umfrage zur Qualifizierung ausbildender Fachkräfte
Gerade habe ich die Ergebnisse meiner Umfrage zur Qualifizierung ausbildender Fachkräfte veröffentlicht.
Schon bei der ersten Befragung im Jahr 2016 stellte ich für die betriebliche Ausbildung Verbesserungsbedarf fest. Drei Jahre später hat sich wenig verändert.
- Die Anzahl der Ausbildungsbetriebe, die ausbildende Fachkräfte nicht namentlich benennen, ist sogar von 10 auf 12 Prozent gestiegen.
- Die Vorbereitung der ausbildenden Fachkräfte auf ihre Funktion hat sich leicht verbessert. So sank die Zahl der Betriebe, die ihre Azubibetreuer nicht vorbereiten von 24 auf 20 Prozent. Damit wird jede Fünfte ausbildende Fachkraft nicht vorbereitet.
- Es gibt eine kleine Erhöhung von 51 auf 55 Prozent bei den Unternehmen, die Trainingsmaßnahmen für ihre ausbildenden Fachkräfte anbieten.
- Dabei führen Präsenztrainings weiterhin bei der Form der durchgeführten Trainings.
Weitere Ergebnisse der Befragung aus zwei Perspektiven, bei der Ausbildungsleiter ebenso wie ausbildende Fachkräfte befragt wurden:
- Einem Drittel (37 Prozent) der ausbildenden Fachkräfte wurden ihre Aufgaben als Azubibetreuer zu Beginn der Tätigkeit weder schriftlich noch mündlich erklärt.
- Die Trainings für Azubibetreuer finden in über der Hälfte der Betriebe (54 Prozent) einmal jährlich statt.
- Das Thema Medienkompetenz der ausbildenden Fachkräfte spielt zurzeit nur eine untergeordnete Rolle, ist aber in Zukunft bei einem Drittel geplant.
- Neue Formen wie Onlinekurse oder eine Kombination von Präsenztrainings mit Onlinebausteinen wird nur von einer sehr kleinen Minderheit der Betriebe angeboten. Ausbildende Fachkräfte stehen diesen Formen allerdings aufgeschlossen gegenüber und wünschen sich insbesondere Kombinationen von Präsenztrainings mit Onlinebausteinen.
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Die Funktion des Azubibetreuers im Fachbereich ist eine der wichtigsten im Rahmen der betrieblichen Ausbildung. Wenn Ausbildungsbetriebe ihre Ausbildungsplätze besetzen und Auszubildende erfolgreich ausbilden möchten, müssen einige Punkte sichergestellt werden. Ich gebe Ausbildern dazu vier Handlungsempfehlungen:
1. Ausbildende Fachkräfte sind auf ihre Funktion vorzubereiten.
Dabei sind diese namentlich zu benennen, die Aufgaben eines Azubibetreuers schriftlich festzulegen und mit diesen zu besprechen.
2. Regelmäßige Qualifizierungsmaßnahmen sollten zur Unterstützung für ausbildende Fachkräfte angeboten werden.
Neben Präsenztrainings ist an neue Formate und insbesondere Kombinationen von Präsenztrainings mit Onlinebaustellen zu denken. Sie sollten mindestens zwei Mal im Jahr angeboten werden.
3. Die Möglichkeiten der Digitalisierung dürfen genutzt werden.
Ausbildende Fachkräfte müssen fit in Sachen Digitalisierung und Medienkompetenz gemacht werden. Der Einsatz eines digitalen Tools im Ausbildungsmanagement ist zu püfen.
4. Der Stellenwert der Ausbildung in den Betrieben ist zu erhöhen.
Ausbildende Fachkräfte und deren Funktion muss mehr geschätzt werden. Hier sollten mögliche Aktionen geplant und mit dem Management besprochen werden.
Die Umfrage wurde in der Zeit vom 1. Februar bis 30. April 2019 online durchgeführt. Es haben sich 192 Ausbildungsleiter und 83 ausbildende Fachkräfte beteiligt. Ein ausführliches Management Summary mit weiteren Befragungsergebnissen kann per Mail angefordert werden. Zudem gibt es eine Infografik unter https://www.bleumortier.de/index.php/service/umfrage/.
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