Wie motiviere ich meinen Auszubildenden nur? Diese Frage zur Motivation in der Ausbildung wird mir immer wieder in Seminaren von Ausbildern gestellt.
Daher gehe ich heute auf ein paar Grundlagen dazu ein. Man unterscheidet nämlich zwischen zwei Motivationsarten.
Primäre und sekundäre Motivation
1. Primäre Motivation (auch intrinsische Motivation genannt)
Diese entsteht aus einem inneren Antrieb (eben intrinsisch) heraus. Sie entsteht, wenn die eigene Handlung das Motiv für das Tun darstellt.
Beispiele wären, wenn unser Auszubildender Freude an der Lösung herausfordernder Tätigkeiten hat, nach verantwortungsvollen Aufgaben strebt oder sich Entscheidungsfreiheiten wünscht. Dazu gehören ebenso persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und interessante Jobinhalte.
2. Sekundäre Motivation (auch extrinsische Motivation genannt)
Sie entsteht aufgrund einer äußeren Anregung (also extrinsisch). Hier geht es um die Befriedigung von Bedürfnissen. Es ist nicht das Tun selbst als Motiv für die Handlung ausschlaggebend.
Als Beispiele können eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung, Prämien für gute Leistungen oder eine Auslandsaufenthalt in Abhängigkeit der Schulnoten genannt werden. Im negativen Bereich wären dies aber auch eine Verringerung der Ausbildungsvergütung (soweit überhaupt möglich) oder andere disziplinarische Maßnahmen. Übrigens ist auch Lob extrinsisch, weil es von außen kommt.
Wirkung der beiden Motivationsarten
Die sekundäre Motivation hat einen stärkeren Effekt (sie wirkt schneller). Dieser hält allerdings nur kurzfristig an. Die primäre Motivation dagegen wirkt langfristig. Die Selbstmotivation ist damit die stärkere Motivation.
Drei wichtige Fragen
Folgende drei Fragestellungen sind für die Motivation wichtig:
- Was will und soll erreicht werden? (Ziel)
- Wie kann oder soll es erreicht werden? (Weg)
- Warum und wozu soll das Ziel erreicht werden? (Sinn)
Ein Auszubildender, der erkennt, dass seine persönliche Leistung ein wichtiger Beitrag zum Ganzen ist, ist motivierter als ein anderer, der die Bedeutung des Einsatzes nicht klar erkennen kann.
Von daher ist es wichtig, dass wir unseren Auszubildenden den Sinn einer Aufgabe oder eines Verhaltens erklären. Zudem müssen Ziele klar kommuniziert werden und der Weg zum Ziel besprochen werden. Außer Sie entscheiden sich bewusst für eine Lehrmethode, bei der der Auszubildende sich den Weg selbst erarbeitet. Auch der wertschätzende Umgang auf Augenhöhe darf in seiner motivierenden Wirkung nicht unterschätzt werden. Denn damit schaffen wir die Rahmenbedingungen, in denen sich unser Auszubildender wohl fühlt und motiviert ist.
Sie möchten mehr zum Thema Motivation in der Ausbildung wissen? In meinen Trainings für Ausbilder erfahren Sie mehr. “Motivieren Sie sich oder Ihren Auszubildenden?” ist auch eines meiner Webinar-Themen für Ausbilder.
(Bild: Pixabay)
0 Comments