Schon in den ersten Ausbildungstagen bieten viele Ausbildungsbetriebe diverse Trainings für ihre Auszubildenden an. Dies können fachbezogene Themen, aber auch Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung sein. Und während der Ausbildung werden zudem immer wieder Trainings angeboten. Das ist wunderbar und ist für Auszubildende eine wertvolle Gelegenheit, neues Wissen und Fähigkeiten zu erwerben.
Doch wie gelingt es, dass dieses Wissen nicht nur im Seminarraum bleibt, sondern aktiv in den Ausbildungsalltag integriert wird? Der Schlüssel liegt in transferfördernden Maßnahmen. In diesem Blog zeige ich Ihnen, wie Sie als Ausbilder bzw. ausbildende Fachkraft den Lerntransfer Ihrer Auszubildenden effektiv unterstützen können.
Warum ist Transfersicherung wichtig?
Wissenstransfer passiert nicht von allein. Ohne gezielte Unterstützung und ein förderliches Umfeld fällt es Auszubildenden oft schwer, das Gelernte erfolgreich anzuwenden. Hier kommen Sie als Ausbildende ins Spiel: Ihre Rolle ist entscheidend dafür, ob und wie gut der Transfer gelingt.
Vor- und Nachbereitungsgespräche: Den Grundstein zur Transfersicherung legen
Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Lerntransfer beginnt bereits vor dem Seminar. In einem Vorbereitungsgespräch sollten Sie mit Ihren Auszubildenden den Stellenwert des Trainings und die Lernziele besprechen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Auszubildenden die Ziele des Trainings verstehen und wissen, warum diese für ihre tägliche Arbeit relevant sind. Bei Trainings während der Einführungstage kann dies auch zum Trainingsbeginn noch nachgeholt werden.
Ebenso wichtig ist das Nachbereitungsgespräch. Hier reflektieren Sie gemeinsam die Inhalte des Seminars: Was wurde gelernt? Welche Transfermöglichkeiten bieten sich für die Tätigkeiten im Fachbereich? Diskutieren Sie auch mögliche Hindernisse und wie diese überwunden werden können. Dies schafft Klarheit und motiviert für die Umsetzung. Diese Nachbereitungsgespräche sollten unbedingt auch die ausbildenden Fachkräfte führen, bei denen die Auszubildenden gerade eingesetzt sind, nicht nur die hauptamtlichen Ausbilder.
Übungs- und Anwendungsmöglichkeiten schaffen
Wissen allein genügt nicht – es muss auch angewendet werden. Schaffen Sie in Abstimmung mit Ihren Auszubildenden gezielt Übungsmöglichkeiten. Überlegen Sie, welche Aufgaben es gibt, in denen das neu Erlernte direkt eingesetzt werden kann. Wichtig ist, dass diese Übungen relevant sind und den Auszubildenden die Möglichkeit geben, das Gelernte in einem realen Kontext anzuwenden.
Positive Unterstützung: Das A und O für den Lernerfolg
Für einen erfolgreichen Transfer ist es zudem wichtig, dass Ihre Auszubildenden positive Unterstützung von Ihnen erhalten. Fragen Sie regelmäßig nach, wie es mit der Umsetzung des Gelernten läuft, und bieten Sie Hilfe an, wo sie gebraucht wird. Geben Sie konstruktives Feedback. Dieses Feedback sollte nicht nur auf die Verbesserungspotenziale hinweisen, sondern auch die bereits erzielten Erfolge loben.
Nicht nur die Auszubildenden trainieren, auch die ausbildenden Fachkräfte
Und manchmal ist es sogar sinnvoll, die ausbildenden Fachkräfte sowie Kollegen ebenso zu schulen. Was hilft ein Kniggetraining für die Auszubildenden, wenn die Mitarbeiter hier selbst an der ein oder anderen Stelle Wissenslücken haben?
Zeitressourcen richtig managen
Der Alltag im Ausbildungsbetrieb ist manchmal hektisch, und es kann schwierig sein, Zeit für den Lerntransfer und die Gespräche zu finden. Doch gerade hier ist Ihre Unterstützung gefragt. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Auszubildenden, wann und wie sie sich mit dem Gelernten beschäftigen können. Planen Sie feste Zeiten dafür ein.
Ohne Transfersicherung kein langfristiges Lernen
Wenn wir unsere Auszubildenden nicht auch bei der Anwendung des in Trainings Gelernten unterstützen, laufen die Inhalte oft ins Leere. Ein Mehrwert entsteht nur, wenn wir auch den Transfer entsprechend unterstützen.
Fragen zur Selbstreflexion: Wie unterstützen Sie derzeit den Lerntransfer Ihrer Auszubildenden? Wo sehen Sie Potenziale für Verbesserungen? Setzen Sie sich das Ziel, in den kommenden Wochen bewusst auf einen Aspekt der Transfersicherung zu achten und diesen zu stärken.
Natürlich gibt es außer den genannten Maßnahmen der Trainingsnachbereitung noch weitere Möglichkeiten. Auf ganz praktische und kreative Möglichkeiten der Transfersicherung gehe ich im nächsten Blog ein. Freuen Sie sich darauf.
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