Vor ein paar Wochen habe ich eine Vortragsanfrage zur Generation Alpha erhalten – und abgelehnt. Warum? Weil ich es zurzeit nicht guten Gewissens vertreten kann, einen kompletten Vortrag über die nächste junge Generation zu halten. Diese entwickelt sich ja gerade erst. Die ersten Vertreter der Generation Alpha sind gerade einmal 11 Jahre alt. Da finde ich es noch etwas verführt, diese Generation bereits jetzt so ausführlich beschreiben zu können. Tendenzen können eintreten oder auch nicht, und sollten vor allem so kommuniziert werden.
Gerne halte ich Vorträge zur Generation Z und den ersten Tendenzen, die zur Generation Alpha zu erkennen sind. Aber eben nicht mehr.
Wann beginnt die Generation Alpha?
Bei den ab 2010 Geborenen sprechen wir von der Generation Alpha. Davor gibt es die Generation Z (Jahrgänge 1995 bis 2010). Wobei die Übergänge natürlich nicht fest sind, sondern es eher ein schwebender Übergang zwischen den Generationen ist.
Was wir jetzt schon über die Generation Alpha wissen
Jeder Mensch ist individuell und hat ganz unterschiedliche Eigenschaften. Dennoch sind die Vertreter einer Generation geprägt von politischen Geschehnissen, gesellschaftliche wie technologische Entwicklungen. Und hier wird Corona die Generation Alpha wahrscheinlich stark prägen.
Sicherheit bringt Vertrauen
Bei aktuellen Befragungen von Jugendlichen ist zu erkennen, dass Sicherheit eine große Rolle spielt. Das war schon bei der vorhergehenden Generation so und wird nun eine noch größere Rolle spielen. Wird es eine Generation auf der Suche nach Sicherheit und Halt? Wo wird sie diese finden? In den Familien, im Freundeskreis, der Heimat? Inwieweit können Unternehmen und Ausbildungsbetriebe Sicherheit geben? Werden diese als sicherer Arbeitgeber angesehen? Bieten diese klare und sichere Strukturen und Abläufe? Vertrauen wird entscheidend sein, um diese Fragen zu beantworten und Bedenken zu zerstreuen.
Weniger Optimismus und Flatterhaftigkeit
Klar, dass in Zeiten von Corona der Optimismus bei den Jugendlichen sinkt und die Bedenken steigen. Finde ich einen Ausbildungsplatz? Ist die Branche meines Ausbildungsbetriebs sicher? Hat mein Beruf Zukunft? Alles Fragen, die sich Jugendliche stellen.
Von daher vermute ich, dass die Flatterhaftigkeit (wenn mir etwas nicht mehr gefällt, wechsle ich – Jobs, Ausbildungsplätze, Freunde usw.), die bei der vorangehenden Generation Z erkennbar war, bei den Alphas zurückgehen wird.
Digital: das neue Normal
Es ist für diese Generation eine Selbstverständlichkeit, mit digitalen Geräten wie Plattformen umzugehen. Homeschooling sind diese gewöhnt. Daher erwarten diese auch von den Ausbildungsbetrieben eine Ausbildung 4.0 – vielleicht sogar mit einem Anteil an Homeoffice für Auszubildende auch nach Corona. Wer weiß. Eine Ausbildung mit digitalisierten Prozessen und Tools wäre auf alle Fälle zu wünschen – mit Menschen, die es schaffen Sicherheit zu geben und Vertrauen aufzubauen.
Ob es so kommt oder nicht: Lassen Sie uns Vertrauen aufbauen und offen auf die junge Generation und unsere Auszubildenden zugehen.
Möchten Sie mehr zur jungen Generation wissen? Mit meinen Workshops, Vorträgen und Webinaren unterstütze ich Sie gerne.
Das nächste offene Webinar für Ausbilder zur Generation Z findet übrigens am 14. September 2021 (9 Uhr) statt. Melden Sie sich gerne an.
(Bild: Pixabay)
0 Comments