Meine Serie über Beurteilungsfehler möchte ich heute einmal kurz unterbrechen. Doch auch in diesem Blogbeitrag geht es um das Thema Beurteilungsgespräch.
Immer wieder höre ich in meinen Trainings für Ausbildungsbeauftragte, dass diese das Beurteilungsgespräch mit den Auszubildenden am Ende des Praxiseinsatzes nicht selbst führen, sondern dies der Vorgesetzte der Abteilung übernimmt.
Die Bereitschaft des Vorgesetzten, sich die Zeit für den Auszubildenden zu nehmen und das Beurteilungsgespräch zu führen, ist zwar gut gemeint. Aber wie soll ein Auszubildender Feedback von jemandem aufnehmen, der ihn die letzten Wochen in der Abteilung gar nicht betreut hat. Der Vorgesetzte wird wenig konkreten Verhaltensbeispiele nennen können und nur vom „Hören-Sagen“ berichten.
Ein gutes Beurteilungsgespräch kann nur von der Person geführt werden, die den Auszubildenden in der Praxisphase betreut hat, die ihn beobachtet, Zwischengespräche geführt und Aufgaben übertragen hat. Nur dieser Ausbildungsbeauftragte wird dann eventuelle Nachfragen des Auszubildenden beantworten können.
Wenn der Vorgesetzte beim Gespräch dabei sein möchte, ist das ja in einem Gespräch zu Dritt durchaus möglich. Aber Führen sollte das Beurteilungsgespräch unbedingt der Praxisausbilder.
Viel Erfolg beim Führen der nächsten Beurteilungsgespräche
wünscht Ihnen
Sabine Bleumortier
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