Braucht die Generation Z wirklich eine andere Ausbildung als die Generationen vor ihr?
Prof. Dr. Christian Scholz, Klaus Hurrelmann und viele große und kleine Studien beschäftigen sich aktuell mit dieser Frage und alle kommen zu dem gleichen Ergebnis: diese Generation der nach 1995 Geborenen stellt eine fundamentale Änderung der heutigen Lebens – und vor allem der Arbeitswelt dar und dies hat ohne Zweifel auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Ausbildung in unseren Unternehmen. Die Generation Z ist geprägt durch eine Vielzahl von Krisen, wie z.B. die Wirtschafts- und Finanzkrise. Sie ist extrem behütet aufgewachsen, legt viel Wert auf Individualität, ist aber auch sehr realistisch in Bezug auf Versprechungen und Erwartungen. Doch wie prägen diese individuellen Erfahrungen in der Sozialisation die Erwartungen an die Ausbildung und an den beruflichen Alltag? Haben Sie wirklich große Einflüsse auf die Ausbildung? Und wenn ja, wie sollen Unternehmen damit umgehen? Und vor allem die Ausbilder, die zum Teil noch der Baby Boomer Generation angehören?
Die Generation Z ist aufgewachsen mit der ständigen Verfügbarkeit von Informationen. Wünsche werden meist sofort übers Internet befriedigt. Diese Möglichkeiten erwarten die Schüler und Schülerinnen auch im Bewerbungsprozess.
Webasto geht auf Wünsche der Generation Z ein – Beispiel Bewerbungsprozess
Webasto reagiert auf diesen Wunsch. Auf unserer Homepage finden die Schüler und Schülerinnen alle wichtigen Informationen und vor allem die Antwort auf die Frage „Was bringt mir eine Ausbildung beim Unternehmen XY?“ Wir bemühen uns bereits auf unserer Karriereseite und auch in unseren Marketingmaterialien unser sehr gutes Betriebsklima und auch unseren Teamspirit zu vermitteln. Maximal 2 – 3 Tage nach Eingang der Bewerbung erhalten die Bewerber eine Eingangsbestätigung oder bei geeigneten Kandidaten auch eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Überzeugt der Kandidat/die Kandidatin im Gespräch erfolgt meist innerhalb von 3 Werktagen ein Vertragsangebot. Im Bewerbungsgespräch versuchen wir eine Wohlfühlatmosphäre zu vermitteln. Wir unterhalten uns auf Augenhöhe und versuchen, den Menschen hinter dem Bewerber/der Bewerberin zu sehen.
Zeit für den Onboarding-Prozess nehmen
Auch nach dem Eintritt des Azubis muss das Unternehmen den Erwartungen der Azubis entsprechen. In unserem Onboarding-Prozess nehmen wir uns 6-8 Tage Zeit, um die Neustarter ins Unternehmen einzuführen, ihnen die wichtigsten Kenntnisse für eine gelungene Ausbildung zu vermitteln, aber ein Kennenlernen und frühes Vernetzen zu ermöglichen. Unsere Ausbilder sind alle hochmotiviert und werden in regelmäßigen Schulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet. Sie kennen und akzeptieren die Wünsche und Erwartungen der Generation Z. Da die Gen Z schon früh an den Entscheidungen der Familie beteiligt wird, z.B. bei der Frage, wohin der nächste Familienurlaub gehen soll, möchte sie auch in der Ausbildung mit entscheiden und mit bestimmen.
Mitspracherecht bei der Auswahl der Einsatzabteilungen
Bei Webasto haben die Auszubildenden Mitspracherecht bei der Auswahl ihrer Ausbildungsabteilungen. Sie dürfen entscheiden, welche Abteilungen sie kennenlernen möchten und auch in welche Richtung sie ihre spätere berufliche Laufbahn lenken möchten. Regelmäßige Feedbackgespräche mit viel Lob, aber auch dem Aufzeigen von Entwicklungspotentialen sind ebenfalls ein wichtiger Baustein unserer Ausbildung für die Generation Z, die aufgewachsen ist mit viel elterlichem Zuspruch und Lob.
Autorin: Andrea Bodner, Head of Training, Webasto SE
(Bild: Pixabay)
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